tagana, Anaga-Gebirge im Nordosten von Teneriffa. Von Kalle Kolodziej/Adobestock

Kanarische Inseln

Kanarische Inseln - traditionelle Genüsse Drei Dinge dürfen auf der ka­narischen Speisekarte auf gar keinen Fall fehlen: Gofio, Fisch und Kartoffeln. Man denke nur an die Runzelkartoffeln...
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Kanarische Inseln

Kanarische Inseln - traditionelle Genüsse

Drei Dinge dürfen auf der ka­narischen Speisekarte auf gar keinen Fall fehlen: Gofio, Fisch und Kartoffeln. Man denke nur an die Runzelkartoffeln “Papas arruga­das”, die mit dem inseltypischen Mojo zusammen in nahezu jedem Restau­rant Teneriffas mit traditioneller Küche liebevoll serviert wird. Selbst von Chiles Nationaldichter Pablo Ne­ruda wurde das "sanfte reine Frucht­fleisch” der Kartoffel Ende der sechziger Jahre besungen. Die besondere Beziehung der Menschen auf den Kanaren zur braunen Erdfrucht ist auch daran abzulesen, dass die Kartoffel auf den sieben Inseln “papa” genannt wird, ein Wort, das sich aus einer südame­rikanischen Indianersprache ableitet, und nicht “patata”, wie auf dem spa­nischen Festland. Bis heute wird die “papa antigua”, die aus Südamerika stammende Urkartoffel, auf den Kana­rischen Inseln angebaut. Bereits vor 7.000 Jahren wurde der beliebte Erdapfel in den Höhenlagen der Anden an der Grenze zwischen Peru und Bolivien geerntet. Nach der Eroberung Südamerikas durch die spanischen Konquistadoren kommt die Kartoffel nach Europa und wird erstmals in Aufzeichnungen aus dem Jahre 1535 erwähnt. In kanarischen Schriften taucht die Frucht rund drei Jahrzehnte später auf. Allerdings dient die Frucht zu dieser Zeit in Europa nicht als Nahrungsmit­tel, sondern wird nur als Zierpflanze geschätzt. Aus mehreren Gründen: Die Kartoffel gehört der gleichen Pflanzenfamilie an wie die hochgiftige Tollkirsche. Sie gilt als geschmacklos und wenig verdaulich.

Sie wird deshalb als Schweinefutter benutzt. Dabei hielten Fachleute die braune Knolle schon damals für nahrhafter als Getreide.

Glücklicherweise spricht sich der schlechte Ruf der Karoffel nicht bis nach Teneriffa herum. Denn dort schwärmt der Gutsherr Juan Bautista de Castro im Jahre 1622 von den excellenten Zuchterfolgen, die er auf seinem hochgelegenen Anbaugebiet in Icod del Alto im heutigen Los Reale­jos im Norden der Insel erzielt.

Der Siegeszug der Andenfrucht auf den Kanarischen Inseln beginnt. Bereits 150 Jahre später werden Kartoffeln auf den Kanaren laut zeitgenössischen Quellen im Überfluss geerntet. Bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts dient der Kartoffelanbau einzig und allein zur Versorgung der kanarischen Bevölkerung. Doch nachdem sich Ende des 17. Jahrhunderts aufgrund der Einführung von karibischen Konkurrenzprodukten in den europäischen Markt der An­bau von Zuckerrohr nicht mehr lohnt und der Getreideanbau zurückgeht, werden immer mehr Äcker für den Kartoffelanbau genutzt. Da auch der Weinbau seit Ende des 18. Jahrhun­derts einen rapiden Verfall erlebt, können 1830 erstmals genug Erdäpfel geerntet werden, um Kartoffeln zu exportieren. Anfangs ist der amerika­nische Markt Hauptabnehmer, später Großbritannien. Bis 1960 steigt die Fläche der Kartof­felfelder Teneriffas auf 21.000 Hektar an, doch nach dem Zusammenbruch des britischen Marktes im Jahre 1980 werden nur noch Kartoffeln für den spanischen Markt geerntet.

Aber auch diese Abnahmequelle ist seit der Öffnung der internationalen Märkte im Jahre 1998 gefährdet. Des­halb besinnen sich die kanarischen Bauern jetzt wieder auf die “papa anti­gua”, die Urknolle, denn im Gegensatz zum europäischen Festland geriet die “papa antigua” auf den sieben Inseln nicht in Vergessenheit.

Natürlich wurden im Laufe der Jahrhunderte auch auf den Kanaren Kartoffelsorten vom europäischen Festland eingeführt; allein schon des­halb, weil die britischen Kaufleute seit dem 19. Jahrhundert den Handel do­minierten. Doch neben der Produktion europäischer Kartoffeln bauten die Bauern weiterhin die “papa antigua” für den heimischen Herd an.

Das kann sich jetzt auszahlen. Zwar ist die südamerikanische Kartoffel erheblich kleiner als die große europäische Kon­kurrentin, doch verfügt sie über einen einzigartigen Geschmack, an dem ihre Herkunft ablesbar ist, da die ein­zelnen Anbaugebiete sich aufgrund unterschiedlicher Höhenlagen und Klimabedingungen stark von einan­der unterscheiden. Hinzu kommt: Die “papa antigua” wird nicht maschinell geerntet, sondern auf tradtionelle Wei­se angebaut, da die einzelnen Parzel­len in der Regel sehr klein und oft auch nur schwer zugänglich sind. Erst in den letzten Jahren wurde der manuelle Pflug durch einen motorbe­triebenen ersetzt. War der Anbau der “papa antigua” einst nicht lukrativ, so wollen Teneriffas Kartoffelbauern sie, durch die Not gezwungen, jetzt zu einem Markenartikel machen.

Die Urkartoffel soll jetzt, wie die Weine und einige Käsesorten auf den Ka­narischen Inseln, unter dem Namen “papa antigua” eine geschützte Marken- und Herkunftsbezeichnung erhalten. Außerdem wird auf Teneriffa ein “La Casa de las Papas” genanntes Informationszentrum eingerichtet. Von dort aus sollen Führungen auf sogenannten „Kartoffelrouten“ für die Fans der „Papa Antigua“ organisiert werden. Es sind quasi die „Weinstras­sen“ für die braune Knolle.

MIt freundlicher Genehmigung:
AC-Print S.L
www.teneriffa-panorama.es Weiterführende Informationen zur Landwirtschaft auf den Kanaren:
http://www.gobiernodecanarias.org/agricultura/icca/index.html

 

 

 

 

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Drei Dinge dürfen auf der ka­narischen Speisekarte auf gar keinen Fall fehlen: Gofio, Fisch und Kartoffeln. Man denke nur an die Runzelkartoffeln “Papas arruga­das”, die mit dem inseltypischen Mojo zusammen in nahezu jedem Restau­rant Teneriffas mit traditioneller Küche liebevoll serviert wird. Selbst von Chiles Nationaldichter Pablo Ne­ruda wurde das "sanfte reine Frucht­fleisch” der Kartoffel Ende der sechziger Jahre besungen. Die besondere Beziehung der Menschen auf den Kanaren zur braunen Erdfrucht ist auch daran abzulesen, dass die Kartoffel auf den sieben Inseln “papa” genannt wird, ein Wort, das sich aus einer südame­rikanischen Indianersprache ableitet, und nicht “patata”, wie auf dem spa­nischen Festland. Bis heute wird die “papa antigua”, die aus Südamerika stammende Urkartoffel, auf den Kana­rischen Inseln angebaut. Bereits vor 7.000 Jahren wurde der beliebte Erdapfel in den Höhenlagen der Anden an der Grenze zwischen Peru und Bolivien geerntet. Nach der Eroberung Südamerikas durch die spanischen Konquistadoren kommt die Kartoffel nach Europa und wird erstmals in Aufzeichnungen aus dem Jahre 1535 erwähnt. In kanarischen Schriften taucht die Frucht rund drei Jahrzehnte später auf. Allerdings dient die Frucht zu dieser Zeit in Europa nicht als Nahrungsmit­tel, sondern wird nur als Zierpflanze geschätzt. Aus mehreren Gründen: Die Kartoffel gehört der gleichen Pflanzenfamilie an wie die hochgiftige Tollkirsche. Sie gilt als geschmacklos und wenig verdaulich.

Sie wird deshalb als Schweinefutter benutzt. Dabei hielten Fachleute die braune Knolle schon damals für nahrhafter als Getreide.

Glücklicherweise spricht sich der schlechte Ruf der Karoffel nicht bis nach Teneriffa herum. Denn dort schwärmt der Gutsherr Juan Bautista de Castro im Jahre 1622 von den excellenten Zuchterfolgen, die er auf seinem hochgelegenen Anbaugebiet in Icod del Alto im heutigen Los Reale­jos im Norden der Insel erzielt.

Der Siegeszug der Andenfrucht auf den Kanarischen Inseln beginnt. Bereits 150 Jahre später werden Kartoffeln auf den Kanaren laut zeitgenössischen Quellen im Überfluss geerntet. Bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts dient der Kartoffelanbau einzig und allein zur Versorgung der kanarischen Bevölkerung. Doch nachdem sich Ende des 17. Jahrhunderts aufgrund der Einführung von karibischen Konkurrenzprodukten in den europäischen Markt der An­bau von Zuckerrohr nicht mehr lohnt und der Getreideanbau zurückgeht, werden immer mehr Äcker für den Kartoffelanbau genutzt. Da auch der Weinbau seit Ende des 18. Jahrhun­derts einen rapiden Verfall erlebt, können 1830 erstmals genug Erdäpfel geerntet werden, um Kartoffeln zu exportieren. Anfangs ist der amerika­nische Markt Hauptabnehmer, später Großbritannien. Bis 1960 steigt die Fläche der Kartof­felfelder Teneriffas auf 21.000 Hektar an, doch nach dem Zusammenbruch des britischen Marktes im Jahre 1980 werden nur noch Kartoffeln für den spanischen Markt geerntet.

Aber auch diese Abnahmequelle ist seit der Öffnung der internationalen Märkte im Jahre 1998 gefährdet. Des­halb besinnen sich die kanarischen Bauern jetzt wieder auf die “papa anti­gua”, die Urknolle, denn im Gegensatz zum europäischen Festland geriet die “papa antigua” auf den sieben Inseln nicht in Vergessenheit.

Natürlich wurden im Laufe der Jahrhunderte auch auf den Kanaren Kartoffelsorten vom europäischen Festland eingeführt; allein schon des­halb, weil die britischen Kaufleute seit dem 19. Jahrhundert den Handel do­minierten. Doch neben der Produktion europäischer Kartoffeln bauten die Bauern weiterhin die “papa antigua” für den heimischen Herd an.

Das kann sich jetzt auszahlen. Zwar ist die südamerikanische Kartoffel erheblich kleiner als die große europäische Kon­kurrentin, doch verfügt sie über einen einzigartigen Geschmack, an dem ihre Herkunft ablesbar ist, da die ein­zelnen Anbaugebiete sich aufgrund unterschiedlicher Höhenlagen und Klimabedingungen stark von einan­der unterscheiden. Hinzu kommt: Die “papa antigua” wird nicht maschinell geerntet, sondern auf tradtionelle Wei­se angebaut, da die einzelnen Parzel­len in der Regel sehr klein und oft auch nur schwer zugänglich sind. Erst in den letzten Jahren wurde der manuelle Pflug durch einen motorbe­triebenen ersetzt. War der Anbau der “papa antigua” einst nicht lukrativ, so wollen Teneriffas Kartoffelbauern sie, durch die Not gezwungen, jetzt zu einem Markenartikel machen.

Die Urkartoffel soll jetzt, wie die Weine und einige Käsesorten auf den Ka­narischen Inseln, unter dem Namen “papa antigua” eine geschützte Marken- und Herkunftsbezeichnung erhalten. Außerdem wird auf Teneriffa ein “La Casa de las Papas” genanntes Informationszentrum eingerichtet. Von dort aus sollen Führungen auf sogenannten „Kartoffelrouten“ für die Fans der „Papa Antigua“ organisiert werden. Es sind quasi die „Weinstras­sen“ für die braune Knolle.

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